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Gemeinsam gegen Kinderarbeit in indischen Steinbrüchen

XertifiX Inspektor trifft Shri Swami Agnivesh

Am 3. Juli 2013 hat ein Treffen zwischen dem XertifiX Inspektor Rajnath und Swami Agnivesh, dem Gründer der weltweit anerkannten Organisation „Bonded Labour Liberation Front“ („Bandhua Mukti Morcha“) stattgefunden. An dem Treffen haben auch Rama Kant Rai, der Leiter (Convener) der National Coalition for Education, sowie die Sozialaktivistin Anju Rai teilgenommen. Es wurde vereinbart, sich gemeinsam gegen Kinderarbeit in Steinbrüchen und für bessere Schulbildung einzusetzen.

Konkret soll dies in einem ersten Schritt heißen, Ende diese Jahres ein Public Hearing („Right of Children to free and Compulsory Education“) bei Kota (Rajasthan) durchzuführen, wo auch von XertifiX Steinbrüche kontrolliert werden. Ziel soll es sein, dass in dieser Gegend alle Kinder, also auch die von indischen Wanderarbeitern eine Schule besuchen. Gerade diese Kinder fallen häufig durchs Raster und anstatt in die Schule zu gehen, begleiten sie ihre Eltern in die Steinbrüche. Dadurch sind sie in Gefahr, selbst zu Kinderarbeitern zu werden.

Rajnath (links), Swami Agnivesh, Anju Rai (rechts)

Rajnath (links), Swami Agnivesh, Anju Rai (rechts)

Bandhua Mukti Morcha (BMM) wurde im Jahr 1981 gegründet und hat die Befreiung von Sklaven- („Bonded Labour“) und Kinderarbeitern und bessere Schulbildung für alle zum Ziel.

siehe auch: Bandhua Mukti Morcha
siehe auch: wikipedia

2019-07-03T16:13:35+02:0004.07.2013|

Interview mit Benjamin Pütter

Benjamin Pütter, Mitgründer und Vorstandsmitglied von XertifiX e.V., hat am 26.06.2013 aktiv an einer Anhörung im Landtag von Nordrhein-Westfalen teilgenommen und Stellung bezogen. Thema war unter anderem eine Änderung des Landesbestattungsgesetzes zur Ermächtigung der Kommunen (Verbot von Grabsteinen aus Kinderarbeit). Aus dem Anlass hier ein Interview mit Herr Pütter.

Zunächst zur Frage des Faktischen: Gibt es überhaupt Kinderarbeit bei der Produktion von indischen Grabsteinen? Bei der Anhörung wurde ja gesagt, dass der ehemalige Oberbürgermeister von Kirchheim/Teck nach einer Indienreise festgestellt habe, dass es bei Grabsteinen überhaupt keine Kinderarbeit geben könne. Stimmt das mit der Kinderarbeit bei Grabsteinen also gar nicht?

Benjamin Pütter (BP): Es mag ja sein, dass der Oberbürgermeister von Kirchheim/Teck keine Kinderarbeit vorgefunden hat. Dies will ich ihm auch nicht absprechen. Wahrscheinlich hat der Herr Oberbürgermeister auch noch nie einen professionellen Killer bei der Arbeit beobachtet und doch sind es leider unbestreitbare Tatsachen, dass es beides gibt. Kinderarbeit in der Grabsteingewinnung und professionelle Killer – auch wenn man beide bei der Arbeit nicht immer zu sehen bekommt. Weiter….

2019-07-03T16:13:42+02:0028.06.2013|

Kinder hauen Pflastersteine für Europa

Beeindruckende Reportage aus Nordindien

Die dpa-Journalistin Doreen Fiedler hat sich in Nordindien auf Spurensuche begeben und hat vor Ort recherchiert, unter welchen Bedingungen Natursteine für den europäischen Markt gehauen werden. Auch sie ist leider wieder auf die traurige Realität von Kinderarbeit gestoßen.

Siehe: Kurier

2019-07-03T16:13:51+02:0021.06.2013|

IG-BAU: Ausbeutung von Kindern stoppen!

Handel trägt Verantwortung

Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt weist anlässlich des „Tag gegen Kinderarbeit“ darauf hin, dass weltweit noch immer zahlreiche Kinder arbeiten müssen, unter anderem auch in indischen Steinbrüchen. Die Natursteine werden nach Europa und Deutschland exportiert und landen beispielsweise in privaten Gärten.

Die IG BAU appelliert daher an die Verantwortung von Handel und Verbrauchern, nur solche Natursteine zu kaufen, die garantiert ohne Kinderarbeit hergestellt worden sind. Insbesondere die großen Baumarkt-Ketten hätten hier ihren Teil der Verantwortung zu übernehmen. „Um das Bewusstsein für Kinderarbeit in der Bevölkerung zu stärken, müssen wir die Käufer und Verkäufer von Natursteinen direkt erreichen. Darum wenden wir uns an den Einzelhandel“, sagte der stellvertretende IG BAU-Bundesvorsitzende Dietmar Schäfers.

Siehe: Pressemitteilung

2019-07-03T16:14:09+02:0012.06.2013|

NRW fordert bei EU Verbot von Produkten aus Kinderarbeit

Aus Anlass des Tag gegen Kinderarbeit der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) vermeldet die Landesregierung NRW, dass sie sich bei der EU für ein Verbot von Produkten aus schlimmster Kinderarbeit einsetzt. „Wir können es nicht hinnehmen, dass Kinder unter ausbeuterischen und oft gefährlichen und gesundheitsschädlichen Bedingungen arbeiten müssen“, sagte Arbeits- und Sozialminister Guntram Schneider in Düsseldorf. NRW habe die EU-Kommission und die Bundesregierung aufgefordert, beim Abschluss von Handelsabkommen sicherzustellen, dass arbeitsrechtliche Mindestnormen verbindlich und sanktionierbar festgeschrieben werden.

Gleichzeitig wird betont, dass ein Verbot allein nicht ausreicht, sondern auch die Bezahlung der erwachsenen Arbeiter angemessen sein müsse. Dies kann unter anderem durch den fairen Handel gewährleistet werden. Aus dem Grund ruft das Minsterium Kommunen dazu auf, den Weg zur Fair Trade-Stadt zu gehen.

Siehe: Pressemitteilung

2019-07-03T16:14:15+02:0012.06.2013|

In eigener Sache: Neues Gebührensystem

Seit diesem Jahr hat XertifiX ein neues Gebührensystem für die Zertifizierung von Natursteinen. Abgerechnet werden die Gebühren nicht mehr nach Prozenten der Importwerte, sondern nach einer festen Händler-Jahresgebühr, die sich nach Größe des Händlers und der Anzahl der importierten Natursteine errechnet. Damit kein Lizenznehmer bei geringen Importmengen zu hohe Lizenzgebühren zahlt, wurde eine Deckelung von 4% nach unten festgelegt. Wir denken, dass wir damit ein für alle Beteiligten faires System zur Deckung der Kosten der Kontrollen umgesetzt haben.

Alle Details unter Lizenzgebühr.

2019-07-03T16:14:26+02:0010.05.2013|

NRW: Kabinett beschließt neues Bestattungsgesetz

Kommunen zum Verbot von Grabsteinen aus Kinderarbeit ermächtigt

Die Landesregierung hat eines neues Gesetz beschlossen, das unter anderem Kommunen in Nordrhein-Westfalen ermächtigt, Grabsteine aus Kinderarbeit zu verbieten. „Mit dem Gesetz ermöglichen wir Friedhofsträgern, das Aufstellen von Grabsteinen aus ausbeuterischer Kinderarbeit zu verbieten, durch die das Leben von Mädchen und Jungen zerstört wird“, erklärte Ministerin Steffens nach der Kabinettssitzung. Vor der Verabschiedung des Gesetzes wurden im vergangenen Jahr zahlreiche Gruppen und Verbände konsultiert.

Nach dem Saarland, Bremen und Baden-Württemberg ist NRW das vierte Bundesland, welches Kommunen gesetzlich zum Verbot von Grabsteinen aus Kinderarbeit ermächtigen will. In Bayern ist nach neuesten Verfassungs- und Verwaltungsgerichts-Urteilen eine solche Ermächtigung nicht mehr notwendig.

Siehe: Pressemitteilung der Landesregierung NRW
Siehe auch: Westfälische Nachrichten

2019-07-03T16:14:27+02:0025.04.2013|

Hannover: Steinmetze klagen gegen Friedhofssatzung

Erst im Oktober 2012 hatte die Stadt Hannover ein Verbot von Grabsteinen aus Kinderarbeit in die Friedhofssatzung aufgenommen. Jetzt klagen 13 Steinmetze dagegen. Angeblich sei es für Steinmetze nicht zu nachzuweisen, dass die Grabsteine tatsächlich ohne Kinderarbeit hergestellt wurden. Hier verweisen Politiker auf unabhängige Zertifikate, die dies prinzipiell auf Auftrag kontrollieren könnten. Zum anderen wird argumentiert, dass der Rat eine solche Regelung nicht hätte erlassen dürfen. Für diesen Punkt ist auf Bayern zu verweisen, wo von höchster gerichtlicher Stelle Städten und Kommunen die Regelungskompetenz in der Angelegenheit bestätigt wurde.

Dennoch setzt die Stadt den Vollzug der Regelung vorerst aus, bis die Klage gerichtlich entschieden ist.

Siehe: ihme bote
Siehe: BürgerInnen sollten Grabsteine ohne Kinderarbeit einfordern

2013-04-23T15:31:05+02:0023.04.2013|

Gigantischer Betrugsskandal bei PRP Granites

Granit-Tycoon Palanichamy unter Betrugsverdacht

Einer der großen indischen Granitproduzenten und -exporteure, PRP Granites und PRP Exports, ist in einen gigantischen Betrugsskandal um illegalen Granitabbau verwickelt. Im Zuge der Aufdeckung und Ermittlung des Betrugs wurde der Besitzer von PRP Granite, Mr. P. Palanichamy, in Untersuchungshaft genommen, sein Privathaus wurde durchsucht und Lizenzen zum Abbau von Granit wurden ausgesetzt. Mittlerweile sind auch die Frau von Mr. Palanichamy, zwei Söhne, eine Tochter und eine Schwiegertochter unter Betrugsverdacht.

Mr. P. Palanichamy ist eins von dreizehn Lebenszeit-Mitgliedern beim mächtigen indischen Grabmal-Verband „Indian Monument Manufacturers Association“ (IMMA). Wie auf der Webseite der IMMA zu entnehmen ist, hat dieser Verband vor einigen Jahren 30.000 € gesammelt, um einen in Deutschland geführten Gerichtsprozess („legal battle“) gegen XertifiX (B. Pütter/N. Blüm) von Indien aus zu unterstützen. (Siehe: Screenshot).

Siehe: Five more cases booked against P.R. Palanichamy
Siehe: PRP firms admitted their guilt, says government

2019-07-03T16:14:31+02:0015.04.2013|

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