Ein indischer Partner (Inspektor) von XertifiX, der vor Ort die Kontrollen der Steinbrüche für eine Siegelung übernimmt, schreibt Folgendes über die Zustände in Gruben, die mit dem deutschen Importeur und Lizenznehmer Seib zusammenarbeiten und den Verhältnissen in benachbarten Steinbrüchen, die sich noch nicht an die Auflagen für eine Siegelung halten:
In den Steinbrüchen, die mit dem deutschen Importeur Seib zusammenarbeiten, ist es problemlos möglich mit den Arbeitern, Lieferanten und anderen Beteiligten zu sprechen. Im Gegensatz dazu sind die Verhältnisse in anderen Gruben geradezu unmenschlich und eine Kontaktaufnahme sehr schwierig.
In den Steinbrüchen, die noch nicht dem Siegel XertifiX unterliegen, stehen Kinderarbeit, der sexuelle Missbrauch von Kindern und Krankheiten wie Tuberkulose an der Tagesordnung.
Die meisten der Brüche, die wir im besagten Zeitraum (August 2007) besucht haben, produzieren für den Export. Die Betreiber sind gerne bereit Millionen von Rupien für die Infrastruktur der Steinbrüche auszugeben, aber für die gesundheitliche Versorgung, die schulische Bildung der Kinder, oder auch nur für eine faire Behandlung der Arbeiter sind ihnen sogar 100 Rupien (ca. 2 €) zu schade. Den Menschen stehen weder sanitäre Anlagen, noch Trinkwasser zur Verfügung.
Auch der Staat, der hohe Pachtgebühren und Steuern von den Betreibern einfährt, bleibt den Arbeitern gegenüber untätig. Zwar bestehen Programme zur Verbesserung der Situation, allerdings nur auf dem Papier.
Es ist somit dringend notwendig, mehr Steinbruchbetreiber dazu zu bewegen, sich auf die Handelsbedingungen von XertifiX einzulassen und mit deutschen Importeuren zusammen zu arbeiten, damit wir weiterhin Verbesserungen für die Schuldknechte schaffen können.