Presseerklärung von Ingrid Sehrbrock, Vorsitzende von XertifiX e.V.
Zur Legalisierung von Kinderarbeit in Bolivien:

image003 Ingrid Sehrbrock„Kinderarbeit löst keine Probleme, sondern schafft neue“, erklärt die Vorsitzende des Vereins XertifiX e.V., der sich gegen Kinderarbeit in Steinbrüchen engagiert und den in Steinbrüchen arbeitenden Eltern zu besseren Arbeitsbedingungen verhelfen will. „Kinder, die arbeiten müssen, versäumen die Schule und erhalten natürlich keine Ausbildung. Damit wird sogar der Grundstein für das Arbeiten der nächsten Kindergeneration gelegt, und das Problem bleibt wie ein Stein am Rollen. Wer Kinderarbeit legalisiert, und sei es nur durch Ausnahmeregelungen, zementiert die bestehenden ungerechten Verhältnisse.“

Ihre Eltern müssen mit beklagenswert niedrigen Löhnen zurechtkommen und arbeiten überlang unter krank machenden Bedingungen. Geltende Gesetze bezüglich Arbeitszeiten und Löhnen werden nicht eingehalten. So ist es den Menschen in Entwicklungs- und Schwellenländern unmöglich, sich aus widrigsten Lebensbedingungen zu befreien.

Wer den Menschen in Bolivien wirklich helfen will, muss auch dort für existenzsichernde Mindestlöhne sorgen, die regelmäßig angepasst und wirklich gezahlt werden. An diesem Ziel müssen die Verantwortlichen festhalten, auch wenn es heute noch so visionär klingen mag.

Es hat sich gezeigt, dass dazu Arbeitgeber, Gewerkschaften, NGOs und staatliche Stellen an einem Strang ziehen müssen. Häufig fehlen hier das Knowhow, Kooperationsbereitschaft, entsprechende Strukturen und der feste Wille, die unwürdigen Lebens- und Arbeitsbedingungen wirklich verändern zu wollen. Dann ist Kinderarbeit gar kein Thema mehr.

Download: Pressemitteilung vom 04. Juli 2014