Ende der 90er Jahre überschwemmten mehr und mehr Granitrohblöcke und fertige Grabsteine aus Indien den deutschen Markt. Großunternehmer rollten den Markt mit ihren Billigimporten zu Dumpingpreisen regelrecht auf. Kleinen und mittelständigen (Steinmetzen) blieb oft nur die Alternative Konkurs anzumelden oder selber in die Globalisierung (Importe aus Indien) einzusteigen. Genau dies versuchten mehrere Steinmetze aus Freiburg, die aber diese Handelsbeziehungen ohne „Schweinereien“ aufziehen wollten.

MISEREOR-Kinderarbeitsexperte Benjamin Pütter im Gespräch mit arbeitenden Kindern in einem indischen Steinbruch

So kam es zu einem Kontakt mit Benjamin Pütter, dem Kinderarbeitsexperten von MISEREOR, der vor Ort in Indien nachsehen sollte, ob in den Steinbrüchen in Indien auch keine Kinder- und Sklavenarbeit vorhanden sei. Zur großen Überraschung aller wurden aber in den Exportsteinbrüchen, die unangemeldet besucht wurden, Kinder unter 18 Jahren angetroffen und die Erwachsenen mussten oft Schulden abarbeiten und bekamen keinen oder nur sehr geringen Lohn, der weit unter dem staatlich garantierten Minimumlohn lag.

Es entstand die Idee einer Siegelung von Steinen aus Indien, die garantiert ohne Kinder- und Sklavenarbeit hergestellt sind. Im Jahre 2005 wurde dann der Verein XertifiX gegründet.