Grabsteine

SZ-Autor erhält Axel Springer Preis

Der SZ-Autor Björn Stephan erhält den Axel Springer Preis
für seine Reportage über Kinderarbeit in der indischen Grabsteinindustrie

2015-12-04 Granitsteinbruch

In der Reportage hat Björn Stephan gemeinsam mit Benjamin Pütter nachgewiesen, dass indische Kinder für die Produktion von Grabsteinen arbeiten müssen. Dabei handelt es sich um Grabsteine, die nachweislich auf deutschen Friedhöfen gelandet sind. Dieses Faktum der Kinderarbeit für indische Grabsteine, die auch im deutschen Markt zu finden sein können, wird von der hiesigen Industrie kontinuierlich bestritten.

Dabei hat erst vor kurzem hat die Landesregierung NRW eine wissenschaftliche Studie zum Thema veröffentlicht, in der es unter anderem heißt: „Ausgehend von den gesetzlichen Formulierungen im BestG NRW muss festgestellt werden, dass in Indien „bei der Herstellung von Naturstein“ weiterhin von der Existenz schlimmster Formen von Kinderarbeit ausgegangen werden muss…“

Wir gratulieren Björn Stephan für den Preis sehr herzlich!

Siehe: Axel Springer Preis

Siehe SZ-Beitrag Die Kindergräber

2020-06-04T12:14:52+02:0004.05.2017|

Kinderarbeit in indischen Grabsteinenbrüchen

Neue wissenschaftliche Studie im Auftrag des Gesundheitsministeriums NRW

2015-12-04 GranitsteinbruchDie Studie stellt eindeutig klar, dass in Indien auch im Natursteinsektor von schlimmsten Formen der Kinderarbeit ausgegangen werden muss. Dies gilt auch für die Länder Vietnam und Philippinen. Für China gilt, dass in verschiedenen Wirtschaftssektoren Kinderarbeit belegt ist. Es werden zudem große Mengen Naturstein aus Indien nach China importiert und dann – gegebenenfalls weiterverarbeitet – nach Deutschland exportiert. Es ist davon auszugehen, dass ein Teil der aus China eingekauften Natursteine ursprünglich aus Indien stammt.

Aus der Indien-Studie:
„Ausgehend von den gesetzlichen Formulierungen im BestG NRW muss festgestellt werden, dass in Indien „bei der Herstellung von Naturstein“ weiterhin von der Existenz schlimmster Formen von Kinderarbeit ausgegangen werden muss – auch wenn dies für einen Teil der Produktion (Granite aus hochmodernisierten Unternehmen), der mengenmäßig für den Export nach Deutschland erhebliche Bedeutung hat, nicht wahrscheinlich ist. Eine präzise Abgrenzung der Produktionsorte von Natursteinen, die für den Export bestimmt werden, ist jedoch nicht möglich. Darüber hinaus muss davon ausgegangen werden, dass die Beschäftigung von Kindern in der unmittelbaren Produktion des modernisierten Sektors zwar unwahrscheinlich ist, ihre Beschäftigung in der Weiterverarbeitung von Abfallprodukten jedoch bei vielen Betrieben zum ökonomischen System gehört. Neben der nachweisbaren Existenz von Kinderarbeit in ihren schlimmsten Formen in indischen Steinbrüchen ist auch eine unzureichende politische Bekämpfung dieser Kinderarbeit zu konstatieren.

Vor diesem Hintergrund wird empfohlen, die Aufstellung von Grabmälern bzw. Grabeinfassungen aus Natursteinen aus Indien nur zuzulassen, wenn schlimmste Formen von Kinderarbeit bei der Herstellung dieser Natursteine durch eine entsprechende Zertifizierung ausgeschlossen werden. Eine solche Zertifizierung hätte auch entwicklungspolitisch positive Wirkungen: Sie würde es den modernen Unternehmen, die an einer Einhaltung von Arbeitsnormen grundsätzlich interessiert sind, ermöglichen, sich von den „schwarzen Schafen“ der Branche abzusetzen. Eine Zertifizierung würde ferner Anreize zur grundsätzlichen Vermeidung von Kinderarbeit in den Teilen der Branche schaffen, die bislang noch gar nicht für den Export produzieren, aber das Interesse haben, sich entsprechende Märkte zu erschließen. Eine Zertifizierung sollte nicht nur die Primärproblematik – schlimmste Formen von Kinderarbeit im engeren Produktionsprozess – in den Blick nehmen, sondern ebenso sekundäre Dimensionen berücksichtigen (Notwendigkeit von Kinderarbeit im Umfeld von Steinbrüchen / Minen aufgrund ausbeuterischer Arbeitsverhältnisse für die erwachsene Arbeiterschaft, inklusive z.B. Schuldknechtschaft für ganze Familien).“ (Eberlei / Schröder 2016, 2 f.)

Siehe: Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen (MAGS):

2020-06-04T12:15:16+02:0025.04.2017|

Jugend Eine Welt warnt vor unbedachtem Grabsteinkauf

2015-12-04 GranitsteinbruchAnlässlich der Novemberfeiertage macht die Jugend Eine Welt darauf aufmerksam, dass die Arbeitsbedingungen in indischen Grabsteinbrüchen zum Teil noch immer katastrophal sind: „Das Kinderhilfswerk UNICEF wies wiederholt darauf hin, dass Kinderarbeit in indischen Steinbrüchen in alarmierendem Ausmaß vorkommt. Das können auch Jugend Eine Welt und seine Don Bosco Projektpartner vor Ort bestätigen. So sind derzeit in einem abgelegenen Steinbruch im Distrikt Krishna im Bundesstaat Andhra Pradesh 64 Kinder, davon 37 Jungen und 19 Mädchen, beschäftigt. Sie alle stammen aus armen Migrantenfamilien.“

Siehe: Jugend Eine Welt – Don Bosco Aktion Österreich

2020-06-04T12:23:39+02:0001.11.2016|

Keine Grabsteine aus Kinderarbeit in Bayern

Bayerische Gemeinden nutzen Gesetzesänderung

Grabsteine SMALLImmer mehr Gemeinden in Bayern nutzen das neue Ermächtigungsgesetz in Bayern und verbieten Grabsteine aus Kinderarbeit auf ihren Friedhöfen. Zuletzt haben die Gemeinden in München, Freising, Regensburg, Zwiesing oder Gilching ihre Friedhofssatzungen geändert bzw. bereiten solche Änderungen im Gemeinderat vor.

Erst im Dezember 2015 hatte die Süddeutsche Zeitung bei Recherchen vor Ort in Südindien nachgewiesen, dass es in Grabsteinbrüchen, die auch Deutschland beliefern, Kinderarbeit gibt. Die Importbranche hatte damals lapidar reagiert, dass es sich um ein einzelnes schwarzes Schaf handeln müsste – ohne auch nur ansatzweise auf das allseits bekannte strukturelle Problem der Kinderarbeit in Indien einzugehen. Auch die neuesten Bemühungen Indiens zur Bekämpfung der Kinderarbeit werden weltweit kritisiert und als gänzlich ungeeignet bezeichnet.

Siehe: tz zu München
Siehe: Süddeutsche Zeitung zu Freising
Siehe: Mittelbayerische Zeitung zu Regensburg
Siehe: Süddeutsche Zeitung zu Gilching
Siehe: Augsburger Zeitung zu Wertingen

2020-06-04T12:24:38+02:0031.10.2016|

PM zum Tag gegen Kinderarbeit

Ausbeuterische Arbeitsbedingungen bei Grabsteinen ausschließen

2015-12-04 GranitsteinbruchHannover / Frankfurt am Main – Anlässlich des Tags gegen Kinderarbeit am 12.06.2016 machen XertifiX und die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) auf die fortwährenden Missstände in der indischen Grabstein-Industrie aufmerksam: Eine investigative Recherche der Süddeutschen Zeitung im Dezember 2015 hat gezeigt, dass noch immer Kinder in indischen (Grab-)Steinbrüchen arbeiten müssen (SZ Magazin 09/2016). Sie sind dort nicht nur ohne jegliche Schutzausrüstung an gesundheitsgefährdenden Arbeitsplätzen eingesetzt, sondern besuchen eben auch keine Schule. „Kinder brauchen Bildung. Nur dann haben sie eine Chance, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen und sich aus der Armutsfalle zu befreien. ‎Wir dürfen deshalb keine Strukturen unterstützen, in denen Kinder als Billiglöhner missbraucht werden“, sagt der Stellvertretende IG BAU-Bundesvorsitzende Dietmar Schäfers. Ohne gute Bildung verbleibt auch die nächste Generation in Armut. „Wer durch Importe solcher Natursteine Gewinn erwirtschaftet, macht sich am Schicksal und der Gefährdung dieser Kinder mit schuldig“, so die Vorsitzende von XertifiX, Ingrid Sehrbrock. Kinderarbeit bedeutet in diesem Fall kein „notwendiges Zubrot“ für Familien in Armut – wie es manchmal zu hören ist -, sondern die gesundheitliche Schädigung von Kindern und die Perpetuierung von Armut in jeder Generation! [weiter…]

Pressemitteilung: Gemeinsame Presseerklärung der IG Bauen-Agrar-Umwelt und des Vereins XertifiX

2020-06-04T13:55:57+02:0010.06.2016|

SZ berichtet über Kinderarbeit bei Grabstein-Abbau

Die Süddeutsche Zeitung berichtet im Magazin vom 04. März 2016 (09/2016) von Recherchen, die im Auftrag des katholischen Hilfswerks „Die Sternsinger“ durchgeführt wurden:

Das Ergebnis der investigativen Recherchen, bei denen Benjamin Pütter von einem Journalisten der SZ, Björn Stephan, begleitet wurde: Es wurden Kinderarbeiter in einem südindischen Steinbruch gefunden, in dem Natursteine für Grabsteine abgebaut werden! Und: Die Lieferkette ist aus diesem Steinbruch mit Kinderarbeitern bis zu einem deutschen Grabstein-Betrieb nachvollziehbar! Das ist eine Schande – auch angesichts dessen, dass die Importindustrie wiederholt und immer wieder sogar allein die Möglichkeit bestreitet, dass Kinder in Steinbrüchen an Rohmaterial für Grabsteine arbeiten könnten.
2015-12-04 Granitsteinbruch

Pütter ist damit der weltweit Einzige, der investigativ in südindischen Steinbrüchen recherchiert und Kinderarbeiter in Steinbrüchen für deutsche Grabsteine nachweist – und dies nun schon seit über 10 Jahren.

Für diese Arbeit wird Pütter seit seinen ersten Recherchen von der Industrie und der Fachpresse heftig kritisiert, vor Gericht verklagt und der Lüge bezichtigt. Der Bericht der SZ zeigt das Verdienst von Pütter und die Gefahren, denen er sich wiederholt für die Suche nach Wahrheit aussetzt. Immerhin: Es kann ihm keinerlei Interessenkonflikt vorgeworfen werden – dieses Mal war Pütters Reise gänzlich unabhängig von XertifiX und wurde durch das Hilfswerk „Die Sternsinger“ angestoßen und finanziert.

Für Deutschland bedeuten die neuesten Erkenntnisse:
Es wird Zeit, dass es in Deutschland bundesweit untersagt wird, indische Grabsteine ohne seriöses Zertifikat auf den Friedhöfen aufzustellen. Durch ein Zertifikat wie XertifiX werden nicht nur die Steinbrüche und Natursteinverarbeiter auf Kinderarbeit kontrolliert, sondern es werden auch Verbesserungen der Arbeitsbedingungen und angemessene Löhne der erwachsenen ArbeiterInnen geprüft.

Siehe: Magazin (09/2016) der Süddeutschen Zeitung (Erscheinungstag: 04. März 2016)

2020-06-04T14:02:14+02:0003.03.2016|

Illegale Steinbrüche unterschlagen Milliarden-Betrag

Südindien: 84 Steinbrüche des illegalen Abbaus überführt

Vor einigen Jahren wurde illegaler Natursteinabbau in Südindien aufgedeckt (wir berichteten). Die einberufene Untersuchungskommission („The Sagayam Committee“) hat nun einen Abschlussbericht vorgelegt. Demnach wird der unterschlagene Betrag auf rund Rs 65.154,60 crore geschätzt. In Euro umgerechnet sind dies bei aktuellem Wechselkurs schier unfassbare rund 9 Mrd. Euro (1 crore Rupie = 10.000.000 Rupien). Der Bericht umfasst 624 Seiten mit 31 Bänden Anhang.

Siehe: The New Indian Express

2020-06-04T14:03:22+02:0014.12.2015|

Bayern: Neuer Gesetzentwurf zu Grabsteinen

Am 01. Dezember 2015 hat das Bayerische Kabinett einen Gesetzentwurf zum Verbot von Grabsteinen aus ausbeuterischer Kinderarbeit gebilligt. Friedhofsbetreibern in Bayern wird demnach ein Verbot von Grabsteinen aus ausbeuterischer Kinderarbeit ermöglicht. Dabei werden auch Vorgaben des Bundesverwaltungsgerichts (Urteil vom 16. Oktober 2013) berücksichtigt, indem grundlegende Anforderungen an Nachweise geregelt werden.

Gesundheitsministerin Melanie Huml hierzu: „Bürger, Steinmetze und Friedhofsbetreiber können mit dieser Regelung einfach und anhand objektiver Kriterien erkennen, ob ein Zertifikat ausreicht und daher anerkannt wird.“

Siehe: Bayerischer Rechts- und Verwaltungsreport

2020-06-04T14:04:14+02:0003.12.2015|

„Streit ums Grabmal: Ist dieser Grabstein auch Fair Trade?“

Grabsteine SMALLAus dem Tagesspiegel: „Wer in diesen Tagen über einen herbstlichen Friedhof spaziert, der läuft dabei auch an einer Menge offener Fragen vorbei. Denn viele Grabsteine kommen nicht mehr aus heimischen Steinbrüchen, sondern aus Indien oder China. Woher genau aus diesen Ländern die Steine stammen, das lässt sich nicht in jedem Fall genau sagen, auch nicht, unter welchen Bedingungen sie aus dem Steinbruch gebrochen und bearbeitet wurden. Dabei gibt es Organisationen, die die Produktionsbedingungen prüfen.“ [weiter…]

2020-06-04T14:21:49+02:0002.11.2015|

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