Schulzentrum bei Daneshwar

Hauptanliegen des Projektes ist es, den ausgegrenzten Kindern der Wanderarbeiter den Schulbesuch zu ermöglichen. Durch die Not und das harte Leben im Steinbruch haben die Eltern andere Sorgen, als sich um die Schulbildung ihres Nachwuchses zu kümmern. Zumal auch die meisten Erwachsenen keine Schule besucht haben. Die Bedeutung von Bildung ist ihnen nicht bewusst. Deshalb müssen zunächst die Mütter und Väter sensibilisiert werden. Sie müssen erkennen, dass ihre Kinder Rechte haben – Rechte auf Schutz und Fürsorge, auf gesundheitliche Vorsorge, auf Schulbildung, die letztlich der Familie zugute kommt.

Ziele:

  1. Bereitstellung von Vorschulerziehung für Kinder unter 6 Jahren.
  2. Unterstützung von Kindern, die aus der Schulausbildung ausgeschieden sind („drop-out children“)

Hauptkomponenten und Schlüsselaktivitäten:

  • Die Vorschulerziehung sieht vor, den Zugang zu universellen, gerechten, freudigen, integrativen und kontextualisierten Lernmöglichkeiten zu fördern, um eine ganzheitliche Entwicklung der Kinder sicherzustellen.
  • Mahlzeit für die Kinder am Mittag zur Nahrungsergänzung der Kinder.
  • Mainstreaming in das formale Bildungssystem, z.B. Wieder-Einschreibung von (aus dem Schulsystem ausgeschiedenen) Kindern in die staatliche Grundschule.
  • Ermöglichung einer soliden Grundlage für gute Gesundheit, Ernährung, gesunde Gewohnheiten und Hygiene.

Hintergrund

In Rajasthan, einem armen Bundesstaat südlich von Delhi, leben die Menschen in vielen Regionen von der Natursteingewinnung. Eine dieser Regionen ist der Bundi-Distrikt, ca. 200 Kilometer südlich der Landeshauptstadt Jaipur. Hier haben sich viele Wanderarbeiter mit ihren Familien und Kindern angesiedelt, meist Dalits, Unberührbare. Ihre Kinder sind in den Schulen der angrenzenden Dörfer nicht willkommen. Vielfach verweigern die Behörden diesen Kindern mit fadenscheinigen Argumenten den Schulbesuch. Trotz Verbots vor über 60 Jahren lebt die Kastengesellschaft weiter. Die Folge: Es gibt ein ernstes Dropout-Problem und viele Kinder, die die Schule gar nicht besuchen, sondern mit den Eltern in den Steinbrüchen arbeiten.
An dieser Stelle gilt es, einige Informationen zum maroden indischen Schulsystem anzufügen. Es ist keine Seltenheit, dass dem Fehlen von Kindern in der Schule von staatlicher Seite keineswegs nachgegangen wird. Schulleitung und Lehrer stehen unter keinem Leistungsdruck. Oft erscheinen Lehrer zu spät oder gar nicht zum Unterricht und einziges Kriterium, nach dem eine Lehrkraft bewertet wird ist, ob ihre Schüler das Klassenziel erreichen oder nicht. Da der Job auf dem Spiel steht, sollten nicht alle Kinder versetzt werden, ist die Versetzung der Schüler nicht von deren Leistungen abhängig, sondern wird unter allen Umständen gewährt.

Spendergruppen: