Kinderarbeit

Grabsteine aus Kinderarbeit: NRW ist am Zug

Seit Jahren ist das Verbot von Grabsteinen aus Kinderarbeit in NRW durch einen Erlass außer Kraft gesetzt. Damit ist es weiterhin und bis heute in NRW möglich, Grabsteine aus Kinderarbeit aufzustellen. Noch schlimmer: Es ist Kommunen und kirchlichen Friedhofsträgern nicht möglich, Grabsteine aus Kinderarbeit zu verbieten – weil die gesetzliche Grundlage in NRW fehlt bzw. auf Eis liegt.

Hintergrund: Das Bestattungsgesetz wurde bereits im Jahr 2014 so angepasst, dass Grabsteine aus Kinderarbeit verboten wurden (wir berichteten). Die damals rot-grüne Landesregierung wollte sich jedoch noch weiter absichern und gab Gutachten in Auftrag, die die rechtliche Situation und das Vorhandensein von Kinderarbeit in Herkunftsländern (unter anderem Indien, China, Türkei) prüfen sollten. Bis zur Fertigstellung der Gutachten wurde das Verbot durch einen Erlass im April 2015 außer Kraft gesetzt. (wir berichteten)
Mittlerweile liegen die Gutachten vor: Die Gutachten ergaben unter anderem, dass in indischen Steinbrüchen mit Kinderarbeit zu rechnen ist. (wir berichteten) Davon können auch solche Steinbrüche nicht ausgeschlossen werden, in denen Material für Grabsteine abgebaut wird. Dennoch hat die Landesregierung bis heute nicht das Verbot solcher Grabsteine wieder in Kraft gesetzt.

Was viele nicht wissen: Selbst wenn es in einem indischen Steinbruch keine Kinderarbeit geben sollte, sind die Arbeitsbedingungen für die erwachsenen ArbeiterInnen teils so katastrophal, dass diese nach einigen Jahren ungeschützter Arbeit in einem solchen Steinbruch zwingend an der tödlichen und unheilbaren Krankheit Silikose erkranken. Das gilt auch für hoch-industrialisierte Steinbrüche in Südindien, sofern auch dort nicht nass bzw. mit ausreichendem Atemschutz (FFP2) gearbeitet wird. Das heißt: Unabhängig von der Frage der Kinderarbeit von Grabsteinen spricht sehr viel dafür, die Arbeitsbedingungen in indischen Steinbrüchen unabhängig kontrollieren zu lassen, damit so etwas nicht mehr passiert!

Anlässlich des Tags gegen Kinderarbeit rufen wir daher die Regierung in NRW dazu auf, ihrer Verantwortung nachzukommen und Grabsteine aus Kinderarbeit endlich wirksam in NRW zu verbieten.

2020-06-04T12:01:36+02:0012.06.2018|

Buch von Prof. Eberlei: Grabsteine aus Kinderhand

wörtlich aus der Pressemitteilung der Hochschule Düsseldorf:
Neue Studie der HSD fordert Bundesländer zum Handeln auf

Das in NRW gesetzlich verankerte Aufstellungsverbot für Grabsteine aus Ländern, in denen ausbeuterische Kinderarbeit vorherrscht, muss jetzt auch konsequent umgesetzt werden. So das Fazit von Prof. Dr. Walter Eberlei von der Hochschule Düsseldorf (HSD), dessen Buch „Grabsteine aus Kinderhand“ soeben veröffentlicht wurde. Das Buch präsentiert die Ergebnisse einer Studie über Kinderarbeit im Natursteinsektor wichtiger Lieferländer für Deutschland. Demnach besteht bei Steinen aus Indien, Vietnam und den Philippinen gesicherte Erkenntnis über Kinderarbeit im Natursteinsektor, in China ist sie sehr wahrscheinlich. Mehr als die Hälfte aller Grabsteine, die in Deutschland aufgestellt werden, stammen aus Indien und China.

Der nordrhein-westfälische Landtag hatte 2014 das NRW-Bestattungsgesetz geändert und die Aufstellung von Grabsteinen aus Ländern verboten, in deren Natursteinsektor gegen die völkerrechtliche ILO-Konvention gegen ausbeuterische Kinderarbeit verstoßen wird. Steine aus solchen Ländern dürfen nur Verwendung finden, wenn sie als kinderarbeitsfrei zertifiziert wurden. Die Umsetzung des Gesetzes wurde aber per Verordnung ausgesetzt, weil Unklarheit darüber bestand, für welche Lieferländer die Zertifizierungspflicht gelten solle. Die Studie des HSD-Politikwissenschaftlers beseitigt diese Unklarheit.
[…]
Professor Eberlei: „Alle Bundesländer sind verpflichtet, die von Deutschland ratifizierte völkerrechtliche Konvention gegen Kinderarbeit in ihre Gesetze umzusetzen.“

Das nun veröffentlichte Buch zum Thema enthält ausführliche Länderanalysen zu Indien, China, Vietnam, den Philippinen und Brasilien sowie zusammenfassende Auswertungen. Ein zehnköpfiges Team von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, auch aus betroffenen Lieferländern, hat an der Studie mitgewirkt. Auftraggeber für die Forschung war die Landesregierung in Nordrhein-Westfalen.

Walter Eberlei (Hg.): Grabsteine aus Kinderhand. Kinderarbeit in Steinbrüchen des globalen Südens als politische Herausforderung. Frankfurt/M.: Brandes & Apsel, 2018.​“

Siehe: Pressemitteilung

2020-06-04T12:03:51+02:0005.04.2018|

Sternsinger: „Gemeinsam gegen Kinderarbeit – in Indien und weltweit“

Die Sternsinger-Aktion wird in diesem Jahr zum Thema „Gemeinsam gegen Kinderarbeit – in Indien und weltweit“ durchgeführt. Beim Dreikönigssingen, das als die größte Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder weltweit gilt, ziehen Kinder von Haus zu Haus und sammeln für Sozialprojekte weltweit. In 2018 ist der inhaltliche Schwerpunkt der Kampf gegen ausbeuterische Kinderarbeit. Die Sternsinger haben hierzu interessante Materialien zusammengestellt, die wir weiter empfehlen:

Das Werkheft
„Das Werkheft zur Aktion Dreikönigssingen 2018 erklärt anschaulich, was ausbeuterische Kinderarbeit weltweit bedeutet. Methoden und Spiele greifen das Thema auf und zeigen, was wir in Deutschland dagegen tun können.“

Sternsinger Spezial
„In unserem Magazin zur Sternsingeraktion 2018 besuchen wir Indien. In keinem Land dieser Welt arbeiten so viele Kinder unter ausbeuterischen Bedingungen. Wir begleiten unsere Projektpartner in ein Dorf, dessen Bewohner vom Teppichknüpfen leben, und zeigen, wie der Alltag arbeitender Kinder dort aussieht.“

Film: Willi in Indien
„In diesem Jahr war Reporter Willi Weitzel für die Sternsinger in Indien unterwegs. Dort hat er Kinder getroffen, die täglich von klein auf arbeiten müssen, oft unter ausbeuterischen und gefährlichen Bedingungen.“

2020-06-04T12:08:14+02:0006.01.2018|

„Kleine Hände – großer Profit“

Am 12.06.2017 ist das Buch „Kleine Hände – Großer Profit“ von Benjamin Pütter erschienen. Die Darstellung der Arbeit von XertifiX in dem Buch macht es erforderlich, erläuternde Anmerkungen zu geben:

Es ist das große Verdienst von Pütter, dass er XertifiX initiiert und mit anderen gegründet hat. Als langjähriger ehrenamtlicher Geschäftsführer hat er unglaublich viel bewirkt und wesentlich dazu beigetragen, dass das Thema Kinderarbeit in der Natursteinindustrie in der deutschen Öffentlichkeit bekannt wurde. Durch den Einsatz von XertifiX in den ersten Jahren wurde gerade die Kinderarbeit in der indischen Natursteinindustrie signifikant bekämpft.

Mit dem Wechsel von Geschäftsführer und erster Vorsitzenden und den gewandelten Anforderungen an Siegel hat sich aber bei XertifiX auch ein Verständniswandel dahingehend vollzogen, dass es nicht ausreicht, ein Siegel auszustellen, in dem es zwar keine Kinderarbeit gibt, aber unmenschliche Arbeitsbedingungen wo z. B.

  • die erwachsenen ArbeiterInnen sieben Tage ohne Pause arbeiten müssen,
  • Arbeitssicherheit nicht beachtet wird, so dass es regelmäßig Verletzungen, lebensgefährliche oder tödliche Arbeitsunfälle gibt,
  • die ArbeiterInnen keine persönliche Schutzausrüstung bekommen, so dass sie langfristig taub werden oder an Staublunge frühzeitig sterben
  • grundlegende Umweltschutzmaßnahmen missachtet werden.

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2020-06-04T12:09:34+02:0012.06.2017|

Tag gegen Kinderarbeit

Gemeinsame Presseerklärung
der IG Bauen-Agrar-Umwelt, Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW)
und des Vereins XertifiX

Hannover / Frankfurt am Main – Anlässlich des Tags gegen Kinderarbeit wollen wir auf die großen Erfolge im Kampf gegen Kinderarbeit hinweisen. Als XertifiX gemeinsam mit der IG BAU im Jahr 2005 gegründet wurde, war die Einhaltung der ILO-Kernarbeitsnormen der Schwerpunkt unserer Arbeit. Durch die Kontrollen in indischen Steinbrüchen – gerade auch unangekündigte – hat XertifiX erreicht, dass in den durch XertifiX kontrollierten Steinbrüchen und Fabriken über die Jahre immer weniger Kinderarbeiter vorgefunden wurden und heute dort keine Kinder mehr arbeiten.

Ab 2012 haben wir den Schwerpunkt unserer Arbeit auf die Verbesserung der Arbeitsbedingungen der Erwachsenen gelegt, seit 2014 auch in China und Vietnam. Auch dort wurden in den letzten Jahren keine Kinderarbeiter in der Naturstein-Industrie nachgewiesen. „Heute sind die teils katastrophalen Arbeitsbedingungen der erwachsenen Arbeiter und Arbeiterinnen im Fokus. Wer heute Grabsteine, Pflastersteine oder Küchenplatten kauft, ahnt nicht, dass sie meist auf Kosten der Gesundheit der asiatischen Arbeiterinnen und Arbeiter hergestellt wurden,“ so die XertifiX-Vorsitzende Ingrid Sehrbrock, „es sei denn, verlässliche Zertifikate sichern menschenwürdige Arbeitsbedingungen und existenzsichernde Löhne der ArbeiterInnen ab. Das ist die Arbeit von XertifiX“.

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2020-06-04T12:10:41+02:0011.06.2017|

SZ-Autor erhält Axel Springer Preis

Der SZ-Autor Björn Stephan erhält den Axel Springer Preis
für seine Reportage über Kinderarbeit in der indischen Grabsteinindustrie

2015-12-04 Granitsteinbruch

In der Reportage hat Björn Stephan gemeinsam mit Benjamin Pütter nachgewiesen, dass indische Kinder für die Produktion von Grabsteinen arbeiten müssen. Dabei handelt es sich um Grabsteine, die nachweislich auf deutschen Friedhöfen gelandet sind. Dieses Faktum der Kinderarbeit für indische Grabsteine, die auch im deutschen Markt zu finden sein können, wird von der hiesigen Industrie kontinuierlich bestritten.

Dabei hat erst vor kurzem hat die Landesregierung NRW eine wissenschaftliche Studie zum Thema veröffentlicht, in der es unter anderem heißt: „Ausgehend von den gesetzlichen Formulierungen im BestG NRW muss festgestellt werden, dass in Indien „bei der Herstellung von Naturstein“ weiterhin von der Existenz schlimmster Formen von Kinderarbeit ausgegangen werden muss…“

Wir gratulieren Björn Stephan für den Preis sehr herzlich!

Siehe: Axel Springer Preis

Siehe SZ-Beitrag Die Kindergräber

2020-06-04T12:14:52+02:0004.05.2017|

Kinderarbeit in indischen Grabsteinenbrüchen

Neue wissenschaftliche Studie im Auftrag des Gesundheitsministeriums NRW

2015-12-04 GranitsteinbruchDie Studie stellt eindeutig klar, dass in Indien auch im Natursteinsektor von schlimmsten Formen der Kinderarbeit ausgegangen werden muss. Dies gilt auch für die Länder Vietnam und Philippinen. Für China gilt, dass in verschiedenen Wirtschaftssektoren Kinderarbeit belegt ist. Es werden zudem große Mengen Naturstein aus Indien nach China importiert und dann – gegebenenfalls weiterverarbeitet – nach Deutschland exportiert. Es ist davon auszugehen, dass ein Teil der aus China eingekauften Natursteine ursprünglich aus Indien stammt.

Aus der Indien-Studie:
„Ausgehend von den gesetzlichen Formulierungen im BestG NRW muss festgestellt werden, dass in Indien „bei der Herstellung von Naturstein“ weiterhin von der Existenz schlimmster Formen von Kinderarbeit ausgegangen werden muss – auch wenn dies für einen Teil der Produktion (Granite aus hochmodernisierten Unternehmen), der mengenmäßig für den Export nach Deutschland erhebliche Bedeutung hat, nicht wahrscheinlich ist. Eine präzise Abgrenzung der Produktionsorte von Natursteinen, die für den Export bestimmt werden, ist jedoch nicht möglich. Darüber hinaus muss davon ausgegangen werden, dass die Beschäftigung von Kindern in der unmittelbaren Produktion des modernisierten Sektors zwar unwahrscheinlich ist, ihre Beschäftigung in der Weiterverarbeitung von Abfallprodukten jedoch bei vielen Betrieben zum ökonomischen System gehört. Neben der nachweisbaren Existenz von Kinderarbeit in ihren schlimmsten Formen in indischen Steinbrüchen ist auch eine unzureichende politische Bekämpfung dieser Kinderarbeit zu konstatieren.

Vor diesem Hintergrund wird empfohlen, die Aufstellung von Grabmälern bzw. Grabeinfassungen aus Natursteinen aus Indien nur zuzulassen, wenn schlimmste Formen von Kinderarbeit bei der Herstellung dieser Natursteine durch eine entsprechende Zertifizierung ausgeschlossen werden. Eine solche Zertifizierung hätte auch entwicklungspolitisch positive Wirkungen: Sie würde es den modernen Unternehmen, die an einer Einhaltung von Arbeitsnormen grundsätzlich interessiert sind, ermöglichen, sich von den „schwarzen Schafen“ der Branche abzusetzen. Eine Zertifizierung würde ferner Anreize zur grundsätzlichen Vermeidung von Kinderarbeit in den Teilen der Branche schaffen, die bislang noch gar nicht für den Export produzieren, aber das Interesse haben, sich entsprechende Märkte zu erschließen. Eine Zertifizierung sollte nicht nur die Primärproblematik – schlimmste Formen von Kinderarbeit im engeren Produktionsprozess – in den Blick nehmen, sondern ebenso sekundäre Dimensionen berücksichtigen (Notwendigkeit von Kinderarbeit im Umfeld von Steinbrüchen / Minen aufgrund ausbeuterischer Arbeitsverhältnisse für die erwachsene Arbeiterschaft, inklusive z.B. Schuldknechtschaft für ganze Familien).“ (Eberlei / Schröder 2016, 2 f.)

Siehe: Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen (MAGS):

2020-06-04T12:15:16+02:0025.04.2017|

Neues Rechtsgutachten zur öffentlichen Beschaffung

Endlich gibt es ein neues Rechtsgutachten, das die Gesetzesänderungen auf EU- und Bundesebene ausreichend berücksichtigt und würdigt. Das Gutachten geht auf die am 18. April 2016 in Kraft getretene Reform des Vergabegesetzes auf Bundesebene ein. Dieses hat das Richtlinienpaket der EU zur Vergabe aus dem Jahr 2014 umgesetzt.

Wichtigste Erkenntisse des Gutachtens:

  1. Es lassen sich soziale und Umweltaspekte bei der Vergabe von öffentlichen Aufträgen ohne Probleme berücksichtigen: Dies kann alternativ auf verschiedenen Ebenen erfolgen:
    • als Leistungsbeschreibung, um z.B. soziale Innovationen abzurufen (s. 34) [es wird im Gutachten darauf verwiesen, dass es in diesem Punkt alternative Rechtsauslegungen gibt]
    • als weicheres Zuschlagskriterium (s. 34)
    • als Ausführungsbedingung, um z.B. die Nichteinhaltung privatvertraglich zu sanktionieren (s. 34)
  2. Daraus folgt, dass es nicht notwendig ist, Eigenerklärungen zu akzeptieren. Im Gegenteil: Es darf der Nachweis eines unabhängigen Dritten explizit verlangt werden.
  3. Es darf konkret ein bestimmtes Güteszeichen als Nachweis verlangt werden, wenn der Auftraggeber alle Anforderungen dieses Gütezeichens akzeptiert.
  4. Die Bundesländer können (auch oberhalb des Schwellenwertes) den Auftraggebern verbindlich vorschreiben, bestimmte soziale Standards zu fordern, allerdings nur auf der Ebene der Leistungsbeschreibung und Auftragsausführung (S. 37f.)


Es ist sehr erfreulich, dass mit dem Gutachten von Dr. Krönke endlich eine neue Lesart des gesetzlichen Gestaltungsspielraums im Bereich der öffentlichen Beschaffung zu finden ist!

Siehe: Rechtsgutachten von Dr. Christoph Krönke

2020-06-04T12:21:11+02:0020.02.2017|

Jugend Eine Welt warnt vor unbedachtem Grabsteinkauf

2015-12-04 GranitsteinbruchAnlässlich der Novemberfeiertage macht die Jugend Eine Welt darauf aufmerksam, dass die Arbeitsbedingungen in indischen Grabsteinbrüchen zum Teil noch immer katastrophal sind: „Das Kinderhilfswerk UNICEF wies wiederholt darauf hin, dass Kinderarbeit in indischen Steinbrüchen in alarmierendem Ausmaß vorkommt. Das können auch Jugend Eine Welt und seine Don Bosco Projektpartner vor Ort bestätigen. So sind derzeit in einem abgelegenen Steinbruch im Distrikt Krishna im Bundesstaat Andhra Pradesh 64 Kinder, davon 37 Jungen und 19 Mädchen, beschäftigt. Sie alle stammen aus armen Migrantenfamilien.“

Siehe: Jugend Eine Welt – Don Bosco Aktion Österreich

2020-06-04T12:23:39+02:0001.11.2016|

Keine Grabsteine aus Kinderarbeit in Bayern

Bayerische Gemeinden nutzen Gesetzesänderung

Grabsteine SMALLImmer mehr Gemeinden in Bayern nutzen das neue Ermächtigungsgesetz in Bayern und verbieten Grabsteine aus Kinderarbeit auf ihren Friedhöfen. Zuletzt haben die Gemeinden in München, Freising, Regensburg, Zwiesing oder Gilching ihre Friedhofssatzungen geändert bzw. bereiten solche Änderungen im Gemeinderat vor.

Erst im Dezember 2015 hatte die Süddeutsche Zeitung bei Recherchen vor Ort in Südindien nachgewiesen, dass es in Grabsteinbrüchen, die auch Deutschland beliefern, Kinderarbeit gibt. Die Importbranche hatte damals lapidar reagiert, dass es sich um ein einzelnes schwarzes Schaf handeln müsste – ohne auch nur ansatzweise auf das allseits bekannte strukturelle Problem der Kinderarbeit in Indien einzugehen. Auch die neuesten Bemühungen Indiens zur Bekämpfung der Kinderarbeit werden weltweit kritisiert und als gänzlich ungeeignet bezeichnet.

Siehe: tz zu München
Siehe: Süddeutsche Zeitung zu Freising
Siehe: Mittelbayerische Zeitung zu Regensburg
Siehe: Süddeutsche Zeitung zu Gilching
Siehe: Augsburger Zeitung zu Wertingen

2020-06-04T12:24:38+02:0031.10.2016|

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