ZDF: „Millionen Kinder weiter extrem ausgebeutet“
Angesichts des heutigen Tags gegen Kinderarbeit ruft das ZDF dazu auf, stärker gegen Kinderarbeit weltweit vorzugehen:
1. Dramatische Rückstände beim UN-Ziel bis 2025
Trotz eines Rückgangs von global geschätzten 160 auf aktuell 138 Millionen arbeitende Kinder bis Ende 2024 bleibt das UN-Ziel, Kinderarbeit weltweit zu beenden, in weiter Ferne. Laut UNICEF droht der Kampf gegen extrem ausbeuterische Kinderarbeit noch „jahrzehntelang“ andauern, sollte das Tempo nicht deutlich anziehen.
2. Verborgene Ausbeutung – nicht nur in Landwirtschaft und Steinbrüchen
Kinderarbeit ist keineswegs nur sicht- oder messbar: Millionen sind in Haushalten oder Dienstleistungsbereichen beschäftigt – oft unbezahlt, schlecht geschützt, und fern von staatlicher Kontrolle. So muss die zwölfjährige Adama aus Sierra Leone unter härtesten Bedingungen im Steinbruch schuften – für weniger als zwei Euro am Tag.
3. Kritik an Europa
XertifiX Mitbegründer und Vorstand Benjamin Pütter prangert im ZDF vor allem die EU an:
„Die EU hat ein massives Problem mit ausbeuterischer Kinderarbeit in ihren Lieferketten.“
Er verweist auf Schätzungen, wonach jährlich Produkte im Wert von 50 Milliarden Euro in der EU eingeführt werden, die mit massiver Ausbeutung Minderjähriger verbunden sind. Pütter warnt zudem davor, das Lieferkettengesetz weiter abzuschwächen – das wäre „ein Schlag ins Gesicht von Abermillionen Kindern“.
Fazit zum heutigen Tag gegen Kinderarbeit:
- Das UN-Ziel bleibt deutlich verfehlt – ein strukturelles Umdenken und rasches Handeln sind dringend nötig.
- Kinderarbeit ist oft verborgen, z. B. in Haushalten oder informellen Wirtschaftszweigen, doch das Leid ist real und weit verbreitet.
- Europa – insbesondere die EU – muss seine Rolle anerkennen, verantwortlich handeln und gesetzliche Vorgaben wie das Lieferkettengesetz stärken.