In der Region der großen Seen in Afrika (Angola, Burundi, Republik Kongo, Demokratische Republik Kongo, Kenia, Ruanda, Zentralafrikanische Republik, Sudan, Südsudan, Uganda, Tansania und Sambia) werden Zinn, Wolfram und Tantal (Coltan) abgebaut und gehandelt. Diese Rohstoffe ermöglichen die (illegale) Bereicherung von ungesetzlichen Milizen. Dies setzt auch intern. Unternehmen unter Druck, nicht mit diesen Konlikt-Mineralien Handel zu betreiben. Die Folge ist, dass sich Unternehmen aus der Region zurückziehen – was wiederum der lokalen Bevölkerung den Zugang zu Einkommen entzieht.

Die Bundesregierung unterstützt die Region der großen Seen darin, ein transparentes und glaubwürdiges Zertifizierungssystem für die wichtigsten mineralischen Rohstoffe (Zinn, Wolfram und Coltan) aufzubauen. Hierzu führt die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) ein lngjähriges Projekt durch. Zentrale Punkte des Projektes sind:

  1. Durch Aus- und Fortbildung in Bergaufsicht und -inspektion werden nationalstaatliche Behörden in die Lage versetzt, die Nachhaltigkeit des Rohstoffabbaus sicherzustellen.
  2. Die Unterstützung der Region der großen Seen bei der Implementierung des regionalen Zertifizierungsmechanismus.
  3. Die nachhaltige Umsetzung des von der BGR entwickelten „Analytischen Fingerprints“ (AFP).

Die Rückverfolgbarkeit der Lieferkette wird anhand der mineralogischen und geochemischen Zusammensetzungen der Mineralkonzentrate sichergestellt. Dieses System kommt aber nur dann zum Einsatz, wenn bei der Prüfung der Lieferkette durch externe Auditoren Zweifel an der Rückverfolgbarkeit aufkommen. Das Projekt wird noch bis Ende 2024 laufen.

Siehe: Überregional Afrika – Deutsche Entwicklungszusammenarbeit mit der ICGLR – Unterstützung der regionalen Rohstoffzertifizierung